Vielerorts ist derzeit zu lesen, dass 'KI'-Modelle vom Typ LLM die Textproduktion deutlich vereinfachen und verbilligen können. Tatsächlich nutzen viele PR- und Marketing-Abteilungen - auch Agenturen und selbst freischaffende Texter - die noch junge Technologie bereits im operativen Tagesgeschäft.
Im Fall eines Textprojekts von geringer Komplexität, von geringen Ansprüchen - kurzum: von geringer inhaltlicher Qualität - mag das auch durchaus funktionieren. Webshop-Betreiber beispielsweise, können LLM nutzen, um sich automatisiert Produktbeschreibungen erstellen zu lassen. Auch ein Wikipedia-Eintrag lässt sich mit einem LLM zeitsparend realisieren.
Anders verhält es sich jedoch im Fall von Texten, bei denen Anspruch und Qualität im Zentrum stehen, die Leser vom Expertenstatus eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter überzeugen sollen; eben davon, dass jemand ein Thema wirklich 'im Griff' hat, es 'beherrscht' - und nicht vom Thema beherrscht wird. Wer investiert schon gerne tausende, zehntausende oder gar hunderttausende Euro in technologische Angebote eines Unternehmens, das bereits daran scheitert, ein lesenswertes Statement, eine informative Studie oder einen Artikel, der die eigene Vordenkerrolle unterstreichen soll, überzeugend umzusetzen?
Nach wie vor weisen Texte, die eine KI erstellt hat, hier - bei eingehender Betrachtung - zahlreiche inhaltliche Fehler auf. Laien mögen diese überlesen, sich nichts weiter dabei denken, Fachexperten - Käufer von B2B-Angeboten - aber eben schon. Da LLMs in aller Regel mit Daten aus dem gesamten Internet gefüttert werden, hält sich die Qualität ihres Dateninputs in Grenzen, fließen eben auch Fehlinformationen mit ein, werden irreführende Formulierungen unhinterfragt übernommen. Auch wirkt der Schreibstil einer KI häufig hölzern, unbeholfen, mehr wie ein zusammengewürfelter Lexikon-Eintrag - ein Wikipedia-Beitrag - denn wie ein lebendiger Sach- oder Fachbeitrag mit einem für die jeweilige Zielgruppe relevanten - und aktuellen - Aufhänger. Und schließlich schweifen LLMs immer noch viel zu häufig von dem ihnen vorgegebenen Themenfokus ab. Einen roten Faden, der schlüssig von A nach B zu C führt, sucht man bei ihnen in aller Regel vergebens.
Künstliche Intelligenz kann eben (noch) nicht
überzeugend eigene Textideen entwickeln und umsetzen,
Texte erstellen, die selbst Experten und Entscheider überzeugen,
sich selbständig auf das für einen Kunden Wesentliche konzentrieren und einen durchgehenden roten Faden spinnen,
divergierende Kundenwünsche auf einen gemeinsamen Nenner bringen,
den Wahrheits- und Bedeutungsgehalt einzelner Informationen aus dem Netz einschätzen und diese entsprechend (aus)sortieren,
proaktiv Änderungsvorschläge unterbreiten, die Thema, Zeitschrift, Leserschaft, Kunden und Kundenparteien gleichermaßen im Blick behalten.
==> Texte können KIs zwar bereits erstellen, doch führen sie ihre Leser bislang nicht zu den vom Kunden gewünschten Gedanken und Schlussfolgerungen.